Fechten statt Fußball

An zwei Abenden führte die Theatergruppe der Mittelstufe am Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach ein temporeiches und kurzweiliges Stück auf, das sich mit dem bekannten Stoff der „Drei Musketiere“ aus moderner und weiblicher Sicht auseinandersetzte.

Die Darstellerinnen aus den 8. und 9. Klassen zeigten dabei viel Gespür für Wortwitz und Timing, vor allem, wenn es darum ging, sich in typisch männliche Verhaltensmuster einzufühlen. So wurde aus dem mächtigen französischen König etwa eine eher lächerliche, zur Verwirrung neigende Figur, der ständig Rat von seiner weiblichen Entourage benötigt. Aus dem rauflustigen Portos wurde ein leicht durchschaubarer Kerl, der seine Männlichkeit und Muskeln ständig mit einem „Ha!“ vor sich hertragen muss. Der listenreiche Rochefort hat am Schluss keine Lust mehr zum Kämpfen, und der sonst so mutige D´Artagnan hat große Angst vor seiner Schwester – die unbedingt ein Musketier werden will und am Ende auch darf. Sogar mehrere beeindruckend gefährlich wirkende Fechteinlagen kamen zur Aufführung, doch außer einigen bösen Straßenräubern kam dabei niemand ernsthaft zu Schaden.

Seitenhiebe auf Kochshows und aktuelle Kinofilme sorgten immer wieder für herzhafte Lacher. Perfekt abgerundet wurde das in der Aula aufgeführte Schauspiel mit der musikalischen Begleitung durch die Schulband „Der letzte Vorschlag“, betreut von Michael Sikora.

Mit vielen lustigen Einfällen und einigen nicht leicht einstudierbaren Theatertricks bereitete die spielfreudige Theatergruppe unter bewährter Leitung von Michael Scharf den zahlreichen, lange Applaus spendenden Zuschauern einen unterhaltsamen Abend – und wer wollte, schaffte es noch zum Anpfiff des Halbfinales nach Hause.