Ein Artikel aus einem Eierkopf von 2007/2008: Interview mit dem Gründungsmitglied Walther Lösel
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, wird der Eierkopf dieses Jahr 30 Jahre alt. Die erste Ausgabe wurde im Schuljahr 1977/78 herausgegeben, also zu einer Zeit, wo eure Eltern vielleicht hier an der Schule waren.
Hier ein Interview mit einem der Gründungsmitglieder, Walther Lösel, jetziger Professor an der
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg.
Warum habt ihr den Eierkopf damals „Eierkopf“ genannt?
Gute Frage. Wenn ich mich recht erinnere, gab es vor der ersten Ausgabe eine ganze Reihe von Namensvorschlägen und wir diskutierten ziemlich lange, was wir nehmen sollten. <Eierkopf> war wohl der Begriff, der unsere Vorstellungen am besten erfüllte: kurz und einprägsam, gut visualisierbar und irgendwie intelligent.
Können Sie sich noch an die Reaktionen zur ersten Ausgabe von den Lehrern und den Schülern erinnern?
Ich meine, die Reaktionen waren auf beiden Seiten überwiegend positiv. Da an unserer Schule bis dato noch gar keine Schülerzeitung existierte, fanden die meisten Mitschüler den <Eierkopf> ja schon deswegen gut, weil es nun überhaupt eine solche Publikation gab.
Auch im Lehrerkollegium dürfte es mehr Zustimmung als Skepsis gegeben haben. Über mangelnde Unterstützung konnten wir uns zumindest nicht beklagen.
Warum ist damals der Eierkopf überhaupt entstanden?
Schwer zu sagen – da haben wahrscheinlich mehrere Gründe eine Rolle gespielt. Zum einen hatten wir ja bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Schülerzeitung am Gymnasium Röthenbach und wir dachten wohl, so was gehört einfach dazu. Zum anderen gab es in unserer Jahrgangsstufe ein paar – sagen wir mal – recht extrovertierte Schüler, die so eine Plattform einfach brauchten, um sich ’schriftstellerisch‘ betätigen zu können. Vielleicht hat aber auch unser damaliger Deutschlehrer, Christian Ruppert, den entscheidenden Impuls gegeben. Er hat uns eigentlich immer motiviert, irgendwelche Projekt-arbeiten durchzuführen, in denen wir kreativ arbeiten konnten (mussten), und diese Projekte dann auch häufig selbst mit begleitet und uns mit Tipps und Ratschlägen unterstützt.
Mit welchen Medien wurde damals gearbeitet? Mussten alle Artikel mit der Schreibmaschine geschrieben werden oder hattet ihr damals schon was Vergleichbares zum Computer? PC & Textverarbeitung? Das wäre wirklich eine feine Sache gewesen. Nein, die Dinger wurden leider erst einige Jahre später erfunden bzw. marktreif. Wir mussten unsere Texte tatsächlich auf der guten alten Schreibmaschine tippen, und das Seitenlayout wurde mit Schere und Kleber erledigt. Farbband & Tippex statt Copy & Paste.
Gab es damals schon Probleme mit Nachwuchsredakteuren? Bei den ersten Ausgaben des <Eierkopf> war die Begeisterung noch groß und es wollten auch genug Schüler in der Redaktion mitwirken. Wie es halt so ist, verschwand bei einigen die Begeisterung ganz schnell wieder, als sie merkten, dass in den Redaktionssitzungen nicht nur diskutiert, sondern auch richtig gearbeitet werden musste. Das ist aber kein spezifisches